Mein Testament Chords by Reinhard Mey

[G] _ _ _ [C] _ [D] _ [G] _ _ [C] _
[D] _ [G] _ _ [C] _ [D] _ [G] _ _ _
_ _ _ _ _ In Erwartung jener Stunde, [Am] die man halt nicht vorher kennt,
[C] nehm ich mir Papier und Feder [G] und begin mein Testament. _ _
Schreibe meinen letzten [Am] Willen, doch ich hoffe sehr dabei,
[C]
dass der Wille, den ich schreibe, [G] doch noch nicht mein letzter sein.
_ Aber für den Fall [Am] der Fälle halte ich ihn schon [C] bereit,
dabei täte mir der [G] Fall der Fälle ausgesprochen [C] leid.
_ [G] _ _ _ _
_ _ _ _ Meine Nachlass zu [Am] verwalten, geb ich dir allein [C] Vollmacht,
so weiß ich, dass mit dem Nachlass [G] keiner keinen Unfug macht. _
Geh zunächst zum [Am] Biergroßhändler, der schon schluchzt und [C] lamentiert,
weil er mit mir eine Stütze [G] seines Umsatzes verliert.
_ Schenk ihm all die leeren [Am] Flaschen, die bei uns im Keller [C] stehen,
mit dem schönen [G] Postenlehrgut wird es ihm schon besser [C] gehen.
[D] _ [G] _ _ [C] _
[D] _ [G] _ _ _ Was danach an guten [Am] vollen Flaschen noch im Keller [C] ist,
die vermach ich euch, ihr Freunde, [G] die ihr sie zu schätzen wisst. _
Als Dank für die guten [Am] Stunden, die ihr mir gegeben [C] habt,
als Dank dafür, dass ihr heut [G] noch hinterm schwarzen Wagen tragt.
_ Ich vermach euch Fass und [Am] Flaschen, euch zum Wohle, mir [C] zum Trost,
ich hätt gerne mitgetrunken, [G]
leider geht's [D] nicht, na [G] denn, Prost.
[C] _ _ [G] _ _
[C] _ [D] _ [G] _ _ _ _ Alles, was ich an [Am] irdischen Gütern habe, Hund [C] und Haus,
vermach ich dir, meine [G] Freunden, mache du das Beste draus. _
Und erscheinen dir die Räume [Am] plötzlich viel zu eng und [C] klein,
öffne den Freunden die Türen [G] und das Haus wird größer sein.
_ Verschenke, was immer [Am] du verschenken willst vom Inventar,
[C] sei mit denen, die dich bitten, [G]
großzügiger als ich's [C] wahl.
_ [G] _ _ [C] _
_ [G] _ _ _ _ Meine Träume, meine [Am] Ziele sind bei dir in guter Hand,
[C] die, die ich so gut [G] geliebt hab, wie ich es nun mal verstand. _
Ich wollte die Welt [Am] verbessern, ohne viel Erfolg [C] scheint mir,
mach du, wo ich aufhöre, weiter [G] und vielleicht gelingt es dir.
_ Was soll dich darüber [Am] trösten, wenn ich nicht mehr bei dir [C] wohne,
dann werd wieder die [G] glücklichste, die schönste bist du ja [C] schon.
_ [G] _ _ [C] _
[D] _ [G] _ _ _ _ Meine Verse, meine [Am] Lieder gehören dir ja ohnehin,
[C] die, die mich so sehr [G] geliebt hat, mehr vielleicht, als ich's verdien. _ _
Denn durch dich hab ich, wenn heut [Am] schon meine letzte Stunde [C] kommt,
viel mehr als nur jenen Teil [G] vom Glück erhalt, der mir zukommt.
_ So bedaure ich eins [Am] in jener Stunde nur, dass [C] offenbar
uns das Los von Philemon und [G] Bauck es nicht beschieden war.
[C] _ [D] _ [G] _ _ [C] _
[D] _ [G] _ _ _ Aber eines freut mich doch, [Am] wenn ich heut sterbe [C] ungeniert,
hab ich meine Widersacher [G] doch noch einmal angeschmiert. _
Denn ich hör die [Am] Lästermäuler Beileid heucheln und [C] sogar murmeln,
dass ich stets der beste, [G] liebste, allergrößte war.
_ _ Euch, ihr Schleimer, [Am] hinterlass ich frohen Herzens den [C] Verdruss,
dass man von dem frisch [G] Gestorbenen immer Gutes sagen muss.
[C] _ [G] _ _ [C] _
_ [G] _ _ _ _ Mein Vermächtnis ist [Am] geschrieben, klaren Kopfes bis [C] zuletzt,
ich lass noch Platz für das [G] Datum, den Rest unterschreib ich jetzt. _ _
Dieses ist mein letzter [Am] Wille, doch ich hoffe sehr [C] dabei,
dass der Wille, den ich schreibe, [G] doch noch nicht mein letzter sei.
_ Wer es doch, schreib auf den [Am] Grabstein, den ich mir noch [C] ausbeding.
Hier liegt einer, der nicht gerne, [G] _ aber [D] der [G] zufrieden ging.
[C] _ [D] _ [G] _ _ [C] _ _ [G] _ [Cm] _ _ [G] _ _ _ _ [N] _ _
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